Wer an einer verstopften Nase leidet oder auch zu Nasennebenhöhlenentzündungen neigt, kann sich ganz einfach selbst Erleichterung verschaffen: Mit einer Sinus-Massage, einer Selbstmassage der Nasennebenhöhlen.
Bei Allergien, Atemwegsinfekten, aber auch bei manchen Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z. B. Milch) kommt es immer wieder zu einer verstopften Nase. Die verstopfte Nase an sich ist zwar kein lebensbedrohliches Symptom, schränkt die Lebensqualität aber deutlich ein. So kann sie zu einem ständigen Druck im Stirnbereich führen, der sich zu beeinträchtigenden Gesichts- und Kopfschmerzen weiter entwickeln kann. Kommt es zu Fliesschnupfen, muss man ständig ein Taschentuch bereithalten, um die Nase zu schneuzen.
Meist greifen Betroffene zu abschwellenden Mitteln in Form von Nasensprays oder Nasentropfen. Langfristig können diese jedoch die Nasenschleimhaut austrocknen, was noch anfälliger für Atemwegsinfekte macht, als man ohnehin schon ist.
Wer daher an chronischen Beschwerden im Bereich der Nase und der Nasennebenhöhlen leidet, ist häufig auf der Suche nach nebenwirkungsfreien Alternativen, vor allem nach solchen, die langfristig Besserung bringen und nicht – wie abschwellende Mittel – nur die Symptomatik bekämpfen. Das Wichtigste ist somit immer, mögliche Ursachen zu finden (z. B. Nahrungsmittelunverträglichkeiten, geschwächtes Immunsystem, Vitalstoffmängel, Darmflorastörung) und diese zu beheben.
Bis es jedoch soweit ist, kann eine regelmässig angewandte sog. Sinus-Massage oft zu einer merklichen Linderung der Beschwerden führen. Da es sich um eine Selbstmassage handelt, ist kein Therapeut dazu erforderlich. Man kann die Massnahme völlig kostenfrei und wann immer man möchte bei sich zu Hause durchführen.
Die Selbstmassage heisst Sinus-Massage, weil Sinus der Fachbegriff für Hohlräume im Körper ist. Mit Sinus paranasales werden die Nasennebenhöhlen bezeichnet. Diese bestehen aus den folgenden „Abteilungen“:
Das Siebbeinlabyrinth heisst deshalb Labyrinth, da es aus vielen kleinen Höhlen besteht, die miteinander verbunden sind. Oft nennt man diese einzelnen Höhlchen auch Siebbeinzellen.
Da alle genannten Nasennebenhöhlen durch enge Gänge miteinander verbunden sind, greift ein Infekt der oberen Atemwege schnell um sich und betrifft oft nicht nur die Nase, sondern auch die Stirn-, Siebbein- und die Kieferhöhlen. Die Keilbeinhöhlen sind weiter entfernt und durch eine etwas dickere Wand geschützt, so dass diese nicht ganz so anfällig sind.
Am besten schauen Sie sich im Netz eine Abbildung an, dann können Sie sich viel besser vorstellen, wo genau die einzelnen Höhlen liegen.
Die Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen produzieren ständig kleine Schleimmengen, die unbemerkt über die Nase oder den Rachen abfliessen. Bei einer Infektion jedoch oder auch bei einer allergischen Reaktion entzünden sich die Schleimhäute, sie schwellen an, wodurch die Abflusswege behindert werden.
Der Schleim, der bei Infekten oder Allergien zudem in grösseren Mengen produziert wird, kann nicht mehr richtig abfliessen und verstopft die Nase bzw. die Nasennebenhöhlen. In den Nasennebenhöhlen baut sich dadurch ein Druck auf, der zu Kopf-, Ohren- und Zahnschmerzen oder Gesichtsschmerzen führen kann.
Manchmal ist die Nase nicht einmal merklich verstopft, aber die Nasennebenhöhlen, was dazu führt, dass man an Kopf-, Zahn-, Ohren- oder Gesichtsschmerzen leidet, dies aber gar nicht auf die Nasennebenhöhlen zurückführt.
Ob nun die Nase ebenfalls verstopft ist oder „nur“ die Nasennebenhöhlen, eine Sinus-Massage kann in jedem Fall sehr hilfreich sein und für rasche Erleichterung sorgen.
Bei einer Sinus-Massage wird das Gesicht im Bereich der Nasennebenhöhlen mit sanftem Druck massiert. Die Massage in Verbindung mit der Wärme der Finger hilft dabei, den festsitzenden Schleim zu lösen und die heilsame Durchblutung in diesem Bereich zu fördern.
Ja, selbst wenn man gerade kein eindeutiges Atemwegsproblem hat, aber vielleicht eine andere chronische Erkrankung oder sich einfach schlapp und energielos fühlt, kann die Sinus-Massage belebend wirken.
Manchmal löst sich sogar erst am nächsten Morgen Schleim aus der Nase. Ist dieser erst einmal entfernt, fühlt man sich deutlich besser. Eine Sinus-Massage kann daher auch ein Teil der täglichen Wohlfühl-Routine werden oder sogar eine Massnahme bei Entgiftungs- und Entschlackungskuren.
Die eine Sinus-Massage gibt es nicht. Das bedeutet, man kann seine Nasennebenhöhlen auf vielerlei Arten massieren. Sie finden daher im Netz auch zig verschiedene Anleitungen, was bereits darauf hinweist, dass es wichtig ist, überhaupt eine Sinus-Massage durchzuführen.
Wenn Sie erst einmal eine Weile nach einer bestimmten Anleitung massiert haben, werden Sie sowieso bald Ihre eigene individuelle Massagetechnik und -abfolge entwickeln. Denn Sie selbst spüren ja am besten, wo sich die Massage gut anfühlt, an welcher Stelle Sie länger verbleiben sollten, wo vielleicht nur ein statischer Druck gut tut und wo man besser mit streichenden oder kreisenden Bewegungen massiert.
Natürlich können Sie sich im Netz auch verschiedene Videos dazu ansehen und aus jedem jene Elemente auswählen und kombinieren, die Ihnen für Ihre Beschwerden und Zwecke am besten geeignet scheinen.
Bevor man die Nasennebenhöhlen massiert, ist es optimal, eine Lymphmassage im Hals-Brust-Bereich durchzuführen, damit der Schleim auch über die Lymphe möglichst gut abtransportiert werden kann – wie es z. B. in diesem Video gemacht wird, wo auch eine vollständige Nasennebenhöhlenmassage gezeigt wird.
Bei der Sinus-Massage kann man sich nun natürlich besonders auf jene Höhlen konzentrieren, die besonders starke Beschwerden verursachen. Ideal ist es jedoch, wenn man einfach die gesamten Nasennebenhöhlen massiert, da wie gesagt alle Höhlen sowieso miteinander in Verbindung stehen, sich also eine Massage der Kieferhöhlen auch heilsam auf die Stirnhöhlen auswirkt und umgekehrt.
Die Stirnhöhlen liegen im Stirnbereich oberhalb der Nasenwurzel. Wenn es im Verlauf einer Erkältung oder Allergie oder auch aus bislang unbekannten Gründen zu einem Druck oder auch Schmerz in diesem Bereich kommt, der bis hinter die Augen ziehen kann, könnten die Stirnhöhlen betroffen sein.
Wenn Sie insbesondere die Stirnhöhlen massieren möchten, gehen Sie folgendermassen vor:
Die Kieferhöhlen sind die grössten Höhlen der Nasennebenhöhlen. Sie beginnen unterhalb der Augen und breiten sich entlang der Nasenseiten bis zum Oberkieferknochen aus. Wenn sich eine Entzündung besonders hier eingenistet hat, kann es dazu führen, dass Schleim immer wieder im Rachen nach unten läuft.
Die Kieferhöhlen können folgendermassen massiert werden:
Die Keilbeinhöhlen liegen inmitten des Schädels hinter der Nase und hinter dem Bereich zwischen den Augen, also auch hinter dem Siebbeinlabyrinth. Das Siebbeinlabyrinth liegt somit vor den Keilbeinhöhlen, also zwischen Nase und dem inneren Rand der Augenhöhlen.
Hat sich eine Entzündung insbesondere in diesem Bereich eingenistet, kann es zu allen Beschwerden gleichzeitig kommen, Kopf- und Gesichtsschmerz, Druck im Stirnbereich und zu einem immer wieder in den Rachen fliessenden Schleim.
Die Keilbeinhöhlen und das Siebbeinlabyrinth können folgendermassen massiert werden:
Bei der Sinus-Massage kann man auch Akupressurpunkte mitbehandeln. Dabei übt man auf die entsprechenden Punkte einen gewissen Druck aus und bleibt etwa 1 Minute auf dem Punkt. Meist sind diese Punkte etwas druck- oder schmerzempfindlich. Üben Sie daher so viel Druck aus, wie es noch angenehm ist. Sie können diese Punkt auch – wenn es sich für Sie gut anfühlt – mit kleinen Kreisbewegungen des jeweiligen Fingers massieren.
Da man Massagen besser lernen kann, wenn man sich die Technik anschaut, empfehlen wir (zusätzlich zum weiter oben verlinkten Video (unter „Sinus-Massage – Die Anleitung“)) nachfolgend zwei Videos zur Sinus-Massage für die Nasennebenhöhlen, in denen auch die Akupressurpunkte beschrieben werden:
Physiotherapeut Marvin Seidel: Verstopfte Nase mit Massage lösen
Soforthilfe beiNasennebenhöhlenentzündungmit Akupressur
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